Starker Anstieg in der Beratungsnachfrage

Kiel, den 15.03.2007

Einmal jährlich werten die schleswig-holsteinischen Mietervereine ihre Beratungsstatistik aus. Das Jahresergebnis für 2006 belegt eindrucksvoll, was sich schon unterjährig abzeichnete: Die Beratungsnachfrage ist von 36.188 Terminen in 2005 auf 42.220 im Jahre 2006 angestiegen.

Dies entspricht einer Steigerung um 16,7 Prozent. Das Klima auf dem Wohnungsmarkt wird offensichtlich wieder rauher. Die Rangfolge der Beratungsthemen zeichnet ein eindeutiges Bild: Mit mehr als 12.000 Beratungen liegen Mängel nach wie vor an der Spitze gefolgt von Betriebskosten und Heizkosten, die jedoch zusammen genommen die Mängel noch toppen. Unsere Grafik „TOP 10″ zeigt die Einzelheiten. Spannend wird es bei den Zuwachsraten. Hier liegen die Heizkosten ganz vorne, was angesichts dramatisch gestiegener Energiekosten auch kein Wunder ist. An zweiter Stelle rangiert die Mieterhöhung nach Modernisierung gefolgt von kräftigen Anstiegen bei Schönheitsreparaturen und Mängeln. Auch hier liefert unsere Grafik Aufschluss im Einzelnen.

Insbesondere im Großraum Kiel ist die Tatsache auffällig, dass vermehrt Mieter die Hilfe des Mieterbundes in Anspruch nehmen, deren Wohnungsbaugesellschaften an Finanzinvestoren verkauft worden sind. Dabei häufen sich Klagen wegen mangelhafter Mietobjekte und zeichnet sich eine deutlich gestiegene Prozesstätigkeit der Unternehmen ab. Zugleich verzeichnen die Mietervereine einen deutlichen Anstieg der Neuzugänge bei gleichzeitig rückläufigen Kündigungszahlen.

Fazit der Mietervereine: Die steigende Beratungsnachfrage spiegelt zunehmende Spannungen am Wohnungsmarkt wieder. Die Zeiten eines völlig entspannten Marktes sind nach Einschätzung der Mietervereine vorbei.

Verantwortlich: Jochen Kiersch – Kiel