Schleswig-holsteinische Mietervereine fordern von Bund und Land ausreichende finanzielle Mittel für die Flüchtlingsaufnahme in den Kommunen

Kiel, den 12.03.2015

Schleswig-holsteinische Mietervereine
fordern von Bund und Land
ausreichende finanzielle Mittel
für die Flüchtlingsaufnahme in den Kommunen

Die schleswig-holsteinischen Mietervereine unterstützen die Aufnahme von Flüchtlingen, die der Gewalt und dem Elend in ihren Heimatländern entkommen sind. Eine Erstaufnahme in einigen zentralen Standorten ist für die Erfassung der personellen Daten, der Herkunft und der individuellen Erlebnisse ebenso notwendig, wie eine medizinische Betreuung. Danach sollte eine sachgerechte Vermittlung in andere Kommunen und Wohnungen schnellstmöglich erfolgen.

Ghettobildungen im Interesse des Erhalts kleinräumiger sozialer Strukturen darf es nicht geben. Wir unterstützen eine Aufnahme „als Gast“. Dies setzt voraus, kulturelle Wurzeln zu respektieren, unseren Alltag bekannt zu machen und daran zu beteiligen. Dafür müssen ausreichende finanzielle Mittel vorhanden sein.

Wir begrüßen ausdrücklich „Runde Tische“ vor Ort mit Vereinen und Verbänden.

Wir begrüßen grundsätzlich auch die Initiative der Wohnungswirtschaft, leerstehende Wohnungen zur Aufnahme der Flüchtlinge anzubieten.

Die Frage ist aber: Wie viel Leerstand gibt es noch? Schon heute haben wir in Schleswig-Holstein besonders in den Städten und im Hamburger Umland keinen ausreichenden preiswerten Wohnraum. Die Mietervereine warnen: Wohnungen, die dort leer stehen, die nicht vermietbar sind, weisen häufig schwere Mängel auf. Die Gemeinden sollten genau hinsehen, was ihnen und zu welchem Preis es angeboten wird.

Heidrun Clausen vom Mieterbund Schleswig-Holstein: „Unser Appell an das Land Schleswig-Holstein ist seit Jahren: Liebe Landtagsabgeordnete, verabschieden Sie endlich ein Wohnungsaufsichts- und –pflegegesetz, damit vernachlässigter Wohnungsbestand saniert und dem Wohnen wieder zur Verfügung gestellt wird.“

Und noch eins: Das Erlernen der deutschen Sprache und die gesellschaftliche Ansprache gehören selbstverständlich zur Integration; Unterkünfte für Flüchtlinge gehören deshalb nicht in abgelegene Gebiete mit fehlender Infrastruktur.

Verantwortlich: Heidrun Clausen, Kiel

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