Mieterbund zur Volksinitiative – VNW schönt Verbandsaktivitäten und verniedlicht Probleme am Wohnungsmarkt
Kiel, den 22.02.2018
Mieterbund zur Volksinitiative –
VNW schönt Verbandsaktivitäten und verniedlicht Probleme am Wohnungsmarkt
Der Mieterbund Schleswig-Holstein sieht die Volksinitiative zur Aufnahme eines Grundrechts auf angemessenes Wohnen in die Landesverfassung durch den VNW bestätigt.
Fakt ist, dass die im Verband VNW gebundenen Wohnungsunternehmen kräftig am Markt mitmischen.
Mitglieder der Organisation sind nach dem Ankauf ehemals öffentlich geförderter Wohnungsbestände auch große Finanzinvestoren wie die Vonovia, die bisher kein Interesse erkennen lassen, neu zu bauen. Gleichzeitig beteiligen sie sich per Knopfdruck an flächendeckenden Mieterhöhungen und nutzen nach den Erfahrungen des Mieterbundes Schleswig-Holstein jede Chance, auch kleine Steigerungen zu realisieren, die mitverantwortlich für den starken Anstieg der Mieten sind.
Der von der Wohnungswirtschaft und seinem Verband VNW bevorzugte Lösungsweg konzentriert sich weitgehend darauf, dass die öffentliche Hand, also Bund, Länder und Kommunen, Bauland zu Vorzugsbedingungen an sie abgeben sollen. Damit würde sich diese vielfach der letzten Lenkungsmöglichkeit berauben, da kommunale Wohnungsunternehmen fast überall bereits veräußert wurden. „Eine weitaus bessere Lösung wäre es, wenn die Kommunen und das Land unabhängig von der Wohnungswirtschaft wieder selbst Wohnungen bauen bzw. den Bau von Werkswohnungen fördern“, so Heidrun Clausen, Landesgeschäftsführerin des Mieterbundes.
Die Aussage des Verbandsdirektors des VNW „Insofern wäre es nett, wenn sich das Land in seiner Verfassung zur Förderung des bezahlbaren Wohnraums bekennt…“, verhöhnt die Probleme und Bedürfnisse der Menschen, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind, da er als ehemaliger Bürgermeister und Innenminister die Weichen hätte stellen können.
Immerhin bestätigt auch der Verband VNW, dass zu wenig bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist.
Wir fordern deshalb alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner auf, die Volksinitiative für ein Grundrecht durch ihre Unterschrift zu unterstützen, damit der Neubau von bezahlbarem Wohnraum nicht dem Spielball der jeweiligen Regierung überlassen bleibt.
Nähere Auskünfte zu allen hiermit zusammenhängenden Fragen erteilen alle schleswig-holsteinischen Mietervereine. Deren Sprechzeiten und Aufnahmebedingungen können bei der Landesgeschäftsstelle des Deutschen Mieterbundes Schleswig-Holstein, Eggerstedtstraße 1, 24103 Kiel, Telefon 0431/97919-0 erfragt werden. Sie sind auch im Internet verfügbar unter www.mieterbund-schleswig-holstein.de.
Verantwortlich: Geschäftsführerin Heidrun Clausen, Kiel