Hohe Verluste an Sozialwohnungen im Jahre 2003
Kiel, den 13.01.2003
Hohe Verluste an Sozialwohnungen im Jahre 2003
7.823 Sozialwohnungen in Schleswig-Holstein werden im Verlaufe des Jahres 2003 ihre „Sozialbindung“ verlieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die für die öffentliche Förderung gewährten Darlehen nur solange zu verbilligten Mieten beitragen, solange diese Darlehen noch nicht getilgt sind.
Aufgrund der hohen Bautätigkeit in den 60er Jahren werden deswegen jetzt besonders viele Wohnungen frei. Die Sache ist von schwerwiegender Bedeutung; Sozialwohnungen sind nicht nur für diejenigen, die sich aufgrund ihres Einkommens bewohnen dürfen, preiswerter – sie üben auch einen dämpfenden Effekt auf das gesamte Mietgefüge aus. Durch die hohen Verluste im Bereich der Sozialwohnungen sind deshalb auch Mietsteigerungen bei den frei finanzierten Wohnungen zu befürchten. Dies gilt um so mehr, als der Trend unaufhaltsam ist; im Jahre 2003 wird das Land gerade mal 2.500 Sozialwohnungen neu fördern, für 2004 sollen es 2.700 Wohnungen sein. Bis zum Jahre 2008 werden aber jährlich zwischen 4 und 5 Tausend Wohnungen zusätzlich aus den Bindungen fallen – erst ab 2009 verlangsamt sich der Prozess spürbar. Dann wird allerdings der Sozialwohnungsbestand auf die Hälfte dessen zusammengeschrumpft sein, was heute noch an Sozialwohnungen zur Verfügung steht.
Diese Entwicklung für sich genommen ist schon schlecht; vor dem Hintergrund des Verkaufes kommunaler Wohnungsbaugesellschaften wird damit der Wohnungsmarkt für finanzschwache Haushalte noch sehr viel enger werden. Auch die Kommunen im Lande – allen voran die Landeshauptstadt Kiel – werden dies schmerzlich zu spüren bekommen.
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5.171 |
3.483 |
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7.823 |
4.505 |
4.235 |
5.085 |
5.210 |
2.394 |
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Verantwortlich: Jochen Kiersch, Kiel